Was ist das Kess?
Das Familienzentrum und Mehrgenerationenhaus KESS in Nienhagen wurde 1997 mit einem gemeinnützigen Verein als Träger gegründet. Die Buchstaben KESS stehen für die Menschen, die hier täglich ein und aus gehen: Kinder, Eltern, Singles und Senioren. Die Einrichtung mit zwei Zweigstellen versteht sich als eine kommunale Bildungseinrichtung, die Begegnungen zwischen den Generationen ermöglicht, Menschen in ihren lebenslangen Lernprozessen begleitet und ihnen mit Beratungsangeboten hilft, Berufstätigkeit und Familie in Einklang zu bringen. Das Team arbeitet nach dem Ansatz der britischen Early Excellence Centres.
Dass sich aus dem kleinen Familienzentrum KESS einmal ein Mehrgenerationenhaus und Wissensnetz für die Region entwickeln könnte, konnte sich 1997 - zum Zeitpunkt seiner Gründung - keiner vorstellen. Der Standort in Nienhagen, einem Ort im ländlichen Raum mit ca. 6000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Süden des Landkreises Celle, erschien vielen als ungeeignet: Die Kreisstadt mit ihren Angeboten sei zu nah gelegen, Alleinerziehende kämen hier kaum vor und Familien würden noch in mehreren Generationen miteinander leben.
"Ein Familienzentrum bei uns im Dorf? Das funktioniert doch gar nicht!" Diesen Satz hörte die kleine Gruppe berufstätiger Frauen, die sich damals vor allem für ihre Kinder qualitativ bessere Bildungsangebote wünschten, immer wieder. Doch durch veränderte politische Mehrheiten nach der Kommunalwahl 1996 gelang es, die Gründung eines Familienzentrums in Koalitionsvereinbarungen einzubringen. Es sollte eine passende Immobilie gesucht werden, deren Mietkosten die Samtgemeinde übernehmen würde. Sie wurde gefunden: Ein bescheidenes Reihenhäuschen am Dorfrand mit einem Wohnzimmer, das zum Mehrzweckraum umfunktioniert wurde, Räumen für einen second hand Kinderkleidermarkt, einem Büro und einem "Entspannungsraum" unter dem Dach.
Quelle Kess